Erfahrungen mit Private Internet Access

Private Internet Access Test 2023: Wie sicher ist das VPN?

20.10.2023

Der VPN-Dienst Private Internet Access verspricht Ihnen absolute Anonymität beim Surfen im Internet. Im Test haben wir überprüft, ob das Versprechen tatsächlich eingehalten wird.

Inhaltsverzeichnis:

Private Internet Access: Unser Test-Fazit

Testnote
sehr gut

      Private Internet Access hat sich zu einer robusten Alternative entwickelt, die mit leistungsstarken Funktionen wie WireGuard auf allen Geräten, Multi-Hop-Verbindungen und Stealth-VPN punktet. Die große Auswahl an Ländern ist beeindruckend und die Streaming-Performance ist zumindest in den USA und Großbritannien zuverlässig. Darüber hinaus bietet der Dienst eine benutzerfreundliche Oberfläche und anonyme Zahlungsmethoden. Allerdings muss der Service noch von externen Technikexperten auf seine uneingeschränkte Vertrauenswürdigkeit geprüft werden.

      • Länder: 91
      • Server: nicht bekannt
      • Parallele Verbindungen: 10
      • Verfügbar für: Windows, macOS, Linux, Android, iOS, Router sowie Fire TV
      • Protokolle: WireGuard, OpenVPN, IPSec (nur iOS)
      • Datenerfassung: keine (No-Log-Policy)
      • Preise: ab 1,75 Euro pro Monat
      • Gratisversion: nicht verfügbar, aber 30-Tage-Geld-zurück-Garantie

      Ist Private Internet Access sicher?

      Der VPN-Anbieter Private Internet Access (PIA) verfügt über ein sehr solides technisches Fundament. Alle Apps sind mit dem bewährten OpenVPN und dem modernen VPN-Protokoll WireGuard ausgestattet, das schlanker programmiert ist und dadurch schneller und sicherer ist. Obwohl WireGuard noch nicht das gleiche Vertrauen wie OpenVPN genießt, ist es eine vielversprechende Alternative. Unter iOS ist IPSec als drittes Protokoll verfügbar und ist immer noch vorteilhaft für den mobilen Einsatz, da es sich automatisch neu verbindet, wenn Funklöcher auftreten.

      In Kombination mit dem Verschlüsselungsstandard AES ist sowohl OpenVPN als auch WireGuard als unknackbar und daher sicher bekannt. Für maximale Sicherheit sollten Benutzer in den Einstellungen des VPN-Clients jedoch auf AES-256 umschalten. Standardmäßig ist AES-128 voreingestellt. Obwohl die kürzere Schlüssellänge kein schwerwiegendes Risiko darstellt, nutzen Benutzer damit nicht das volle Schutzpotenzial des VPN-Dienstes aus. Es ist jedoch unverständlich, warum PIA diesen Handgriff nicht selbst vornimmt.

      Die Technologie von PIA hält unseren Sicherheitstests stand und schützt die echten Computerdaten des Benutzers vor versehentlichen Datenleaks.

      Automatischer Schutz in WLAN-Netzwerken

      Um sicherzustellen, dass Benutzer nicht versehentlich ohne VPN surfen, verfügt PIA über einen Kill Switch. Dieser kann in zwei Sicherheitsstufen aktiviert werden, um die Internetverbindung entweder nur dann zu unterbrechen, wenn der VPN-Server nicht erreichbar ist, oder um den Zugang zum Web zu blockieren, wenn das VPN nicht gestartet wurde.

      PIA bietet Benutzern auch einen automatischen WLAN-Schutz, der die VPN-App automatisch startet, wenn das Gerät mit einem potenziell ungeschützten WLAN verbunden ist. Es gibt jedoch keinen Schalter, um diesen Schutz zu deaktivieren, und Benutzer müssen eine Automatikregel erstellen. Mit Split-Tunneling können Benutzer auch wählen, welche Apps sich ohne VPN-Tunnel ins Web einwählen dürfen.

      Darüber hinaus verfügt PIA über einen integrierten Tracking- und Malware-Schutz, der jedoch nur unter Windows und macOS verfügbar ist.

      Ausgefeilte Verschleierungstechniken

      Wenn dies nicht ausreicht, bietet die umfangreiche Einstellungsmenü weitere Optionen, einschließlich Multi-Hop, um die Verbindung über mehrere VPN-Server hinweg zu verschleiern und die Anonymität zu erhöhen. Dies könnte jedoch etwas komfortabler umgesetzt werden, da ein Ziel der Server-Kaskade in den Tiefen der App-Optionen ausgewählt werden muss.

      Durch Multi-Hop kann PIA auch die Tatsache verschleiern, dass der Benutzer mit einem VPN-Dienst im Internet surft, da Netzbetreiber per Deep Packet Inspection verschlüsselte Datenpakete eines VPN-Dienstes erkennen können. Wenn die VPN-Verbindung verschleiert wird, fallen diese Datenpakete jedoch im großen Datenstrom des Internets nicht weiter auf und gelangen unbehelligt an ihr Ziel.

      Erfahrene VPN-Nutzer können bei Private Internet Access auf Wunsch zusätzlich die DNS-Verbindung justieren lassen. Diese Option ist sinnvoll, wenn Sie einem unabhängigen DNS-Dienstleister mehr Vertrauen schenken als dem des Anbieters PIA. Mit dieser Zusatzfunktion und einer starken Ausstattung an Sicherheitsfunktionen muss sich Private Internet Access jedoch keineswegs vor den Angeboten der besten VPN-Dienste verstecken.

      PIA US-Server
      In den USA fährt Private Internet Access eine schier unermessliche Zahl an VPN-Standorten auf.

      Wie vertrauenswürdig ist der Anbieter?

      Während Abwehrmaßnahmen gegen Datenschnüffler wichtig sind, ist es ebenso relevant zu wissen, wie ein Anbieter mit den vertraulichen Surfdaten umgeht. Bei PIA gilt die oberste Aussage, dass der Anbieter niemals Nutzerdaten aufzeichnet, trackt oder speichert. Es bleiben keine Daten auf den Firmenservern zurück, die auf die Surfaktivitäten schließen lassen. Nur die hinterlegte E-Mail-Adresse und Zahlungsdaten werden vom Dienst gespeichert. Ob man diesen Aussagen glaubt, ist letztendlich Vertrauenssache. PIA hat seine Protokoll-Richtlinien bislang nicht von externen Sicherheitsexperten überprüfen lassen.

      Ungünstiger Firmenstandort in den USA

      PIA untermauert seinen No-Log-Anspruch durch die Nutzung von RAM-Disk-Servern ohne Festplatten. Alle erforderlichen Daten für den VPN-Betrieb befinden sich im Arbeitsspeicher des Servers, was sicherstellen soll, dass sensible Nutzerdaten nicht abgeschöpft werden können. Dies ist deshalb wichtig, da der Firmenhauptsitz in den USA denkbar schlechte Voraussetzungen für Anonymität und Datenschutz bietet. US-amerikanische Geheimdienste können aufgrund der Mitgliedschaft in der Geheimdienstallianz Five Eyes den VPN-Anbieter zur Herausgabe von Nutzerdaten zwingen. Diese Neugier läuft jedoch ins Leere, da PIA die geforderten Daten nicht speichert.

      Es wäre jedoch wünschenswert, wenn PIA seinen Kunden mitteilen würde, ob es Behördenanfragen gegeben hat. Ein solcher Transparenzbericht wird jedoch nicht angeboten. Auch das im Jahr 2019 versprochene IT-Audit durch unabhängige Technikfachleute wurde bisher nicht durchgeführt. Kunden müssen daher ausreichend Vertrauen in die Technik und den Datenschutz von PIA mitbringen.

      Private Internet Access: Leak-Test
      Verbunden und sicher: PIA zeigte im Test keine Lecks und hielt alle Verbindungen dicht.

      Wie schnell ist Private Internet Access im Labortest?

      Private Internet Access (PIA) präsentiert sich als Anbieter mit den besten Servern der Branche, um blitzschnelles Surfen jederzeit zu ermöglichen. Allerdings haben Labortests gezeigt, dass andere Anbieter schneller waren als PIA. Im Langzeit-Speedtest wurde eine 24-stündige Messung auf einem deutschen VPN-Server durchgeführt. Die durchschnittliche Geschwindigkeit beim Download war um 4,0 Prozent langsamer als ohne VPN. Beim Upload betrug die Verlangsamung 4,4 Prozent, was eine deutliche Verbesserung zum Vorjahr darstellt.

      Die Latenz, die insbesondere für Gaming und Videokonferenzen wichtig ist, wurde mit Werten um 15 Millisekunden als gut bewertet. Während des Tests gab es eine störende Verbindungsunterbrechung, aber der Dienst hat sich schnell mit einer neuen Scheinadresse wiederverbunden.

      Zum Angebot

      Erfahrungen beim Streaming

      PIA verspricht seinen Nutzern, Geoblockaden zu umgehen, damit gewünschte Videos auch in anderen Ländern gestreamt werden können. In diesem Zusammenhang hat der VPN-Dienst gute Ergebnisse erzielt, da er sich immer besser gegen das Geoblocking von Netflix durchsetzt.

      Private Internet Access und Netflix

      Beim vorherigen Test konnte nur auf Netflix-USA zugegriffen werden, aber dieses Mal wurden auch die Kataloge von Netflix in Australien, Großbritannien und Kanada entsperrt. Allerdings gibt es Einschränkungen, da exklusive Inhalte aus Japan und Deutschland nicht verfügbar sind.

      Erfahrungen mit Amazon Prime Video & Co.

      PIA hat speziell fürs Streaming optimierte Server in den USA und dem Vereinigten Königreich betrieben, was sich als Vorteil erwiesen hat. Inhalte von Amazon Prime Video in den USA und Großbritannien sowie von BBC iPlayer und den US-Diensten Hulu und HBO Max ließen sich ohne Probleme abspielen.

      Funktionieren Livestreams mit Private Internet Acccess?

      Private Internet Access zeigte bei Livestreams und Mediatheken-Inhalten im Free-TV sowohl Licht als auch Schatten. Inhalte von ARD und ZDF konnten problemlos mit aktiviertem PIA-VPN abgerufen werden. Allerdings waren die Geoblockaden von Fernsehsender-Websites aus Österreich und der Schweiz nicht zu umgehen. Der ORF blockierte den Zugriff komplett, während bei ServusTV und SRF immerhin noch der Zugriff auf regional gesperrte Mediatheken-Inhalte möglich war, jedoch nicht auf Livestreams.

      PIA und Netflix
      Netflix klappte ganz gut mit PIA – andere Anbieter hatten hier aber die Nase vorn.

      Private Internet Access einrichten und nutzen

      Die Benutzung des VPN-Dienstes gestaltet sich einfach und unkompliziert im Alltag. Die Apps für Windows, macOS, Android und iOS wurden alle erfolgreich getestet. Ein praktischer Button auf der Oberfläche ermöglicht einen schnellen Start, indem automatisch der jeweils schnellste Server aktiviert wird. Alternativ können Nutzer über die Volltextsuche einen Server auswählen. Die Latenzangabe erleichtert die Entscheidung, welche Verbindung gewählt werden soll. Zusätzlich hebt die Software fürs Streaming optimierte Server hervor und ermöglicht es, häufig angewählte Server zu Favoriten zu küren.

      Während des Betriebs werden auf allen Geräten die wichtigsten Verbindungsdaten auf einem Dashboard angezeigt. Unter iOS und Android können Nutzer die Elemente des Dashboards nach Belieben verschieben. Außerdem bieten die mobilen Apps Schnellzugriffs-Buttons auf wichtige Funktionen wie den Kill-Switch.

      Viele Profi-Funktionen

      Für Fortgeschrittene gibt es viele Anpassungsmöglichkeiten, um den Dienst an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Startautomatiken sind auf allen Geräten verfügbar, um eine VPN-Verbindung beim Hochfahren des Geräts oder der VPN-App automatisch zu aktivieren. Zudem können individuelle Verbindungsregeln erstellt werden, je nachdem, ob man im WLAN, Mobilfunk oder Kabel surft. Unter iOS ist dies die einzige Automatikoption. Die Optik der Software mag auf Gelegenheitsnutzer schnell überladen wirken, aber insgesamt haben die Entwickler gute Arbeit geleistet.

      Um Ihre Sicherheit zu erhöhen, bietet Private Internet Access Multi-Hop-Konfigurationen für Windows, macOS und Android. Auf Computern können Sie zudem Stealth-Funktionen wie Shadowsocks und SOCKS5-Proxy nutzen. Die Apps für die drei Betriebssysteme bieten außerdem viele weitere Funktionen wie DNS-Konfiguration, Port-Forwarding, feste IP-Zuweisung, Split-Tunneling und die Möglichkeit zum lokalen Netzwerkzugriff, um das VPN vollständig auszunutzen.

      Besonders bemerkenswert ist, dass der Anbieter auch die Android-App auf einem ähnlichen Niveau wie die anderen beiden Betriebssysteme behandelt. Nur auf iPhones und iPads gibt es leichte Einschränkungen. Insgesamt erhalten Sie also ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis.

      Private Internet Access: Verbindungsanzeige
      Schlank und informativ: Die Oberfläche von Private Internet Access zeigt eine Vielzahl von Informationen.

      Private Internet Access: Kosten im Überblick

      Private Internet Access bietet monatliche sowie ein- oder dreijährige Zahlungsoptionen an, wobei alle Optionen eine Lizenz für VPN-Verbindungen auf bis zu zehn Geräten gleichzeitig beinhalten. Die regulären Preise lauten wie folgt:

      • Das 1-Monats-Abo kostet 11,69 Euro.
      • Das 1-Jahres-Abo kostet 37,19 Euro (3,10 Euro pro Monat).
      • Das 3-Jahres-Abo plus 4 Gratis-Monate kostet 70,00 Euro (1,75 Euro pro Monat).
      Zum Angebot

      Zahlungsmöglichkeiten

      Private Internet Access akzeptiert Kreditkarten (Visa, Mastercard, Amex, Discover), PayPal, Google Pay (nur auf Android) sowie Kryptowährungen (Bitcoin und Ripple über Bitpay) als Zahlungsmethoden. Die Abwicklung von Zahlungen mit Kryptowährungen erfolgt anonym über den Dienstleister Bitpay.

      Gibt es Private Internet Access kostenlos?

      Es gibt keine kostenlose Version von Private Internet Access, aber eine 30-tägige Testversion der kostenpflichtigen Version. Wenn Sie mit dem Angebot nicht zufrieden sind, erstattet PIA Ihnen das bereits gezahlte Geld komplett zurück.

      Testnote
      sehr gut
      Pro
        Contra